Knittelfeld
Bezirk Murtal

Passendes zur Weihnachtszeit: Zurück in seiner Heimat: „Kommissar“ Bernd Jeschek

Zurück zu seinen Wurzeln, zurück ins Murtal. Der gebürtige Murtaler Bernd Jeschek beehrt zur Adventzeit seine alte Heimat und wird am kommenden Dienstag, dem 19. Dezember 2017 ab 19.30 Uhr in der Atriumbar des Knittelfelder Kulturhauses in einer Lesung „Passendes zur Weihnachtszeit“ präsentieren. Für den bekannten Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor, Musiker und Literaten ist dies wieder eine Gelegenheit, sich mit den „Seilschaften“ seiner Jugendzeit auseinanderzusetzen.

Bernd Jeschek, geboren 1949 als Sohn des damaligen Gemeindearztes Sepp Jeschek in der Gaal studierte nach Volksschule in Zeltweg und Gymnasium in Knittelfeld an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz, wo er 1972 seinen Abschluss  machte. Es folgten Engagements am Grazer und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Gastspiele gab er an Burgtheater und Volkstheater Wien, Schauspielhaus Essen,  Staatstheater am Gärtnerplatz in München, Staatstheater Wiesbaden, Hebbel-Theater in Berlin, Wiener Metropol und am Salzburger Landestheater.

Schauspieler zu sein ist mit Sicherheit ein anstrengender Beruf, aber es hat auch seine Vorteile. Zumindest wenn man in seinen Rollen überzeugend wirkt. Eine Anekdote von Bernd Jeschek macht das deutlich. Während der Dreharbeiten zu „Eurocop“, wo er den Kommissar verkörperte, wurde er einmal auf der Straße von Polizisten aufgehalten, weil er zu schnell gefahren war. Als sie ihn erkannten, meinten sie: „Das nächste Mal etwas langsamer, Herr Kollege!“ Auch ohne Uniform erkannten sie also sein Gesicht sofort.

Und Jeschek wusste schon im Alter von vier Jahren, dass er Schauspieler werden wollte. An seine Kindheit in Zeltweg hat er noch viele Erinnerungen. „Damals war alles ganz anders als heute“, erzählt er. Die Stadt war im Krieg schlimm bombardiert worden und gerade wieder im Aufbau. Am Hauptplatz gab es einen Schihügel, auf dem er mit seinen Freunden gemeinsam fuhr. Manchmal spielten sie auch im Bunker. „Aber das durften unsere Eltern nicht wissen, denn das war gefährlich.“ Ebenso wie das Spielen im Gatsch. „Wenn ich mit vollkommen schmutzigen Klamotten nach Hause gekommen bin, war meine Mutter nicht sehr erfreut.“

Der absolute Lieblingsplatz Jescheks war jedoch beim heutigen Volksheim. Dort hat er mit seinen Freunden eine Ritterburg gebaut und Ritterspiele veranstaltet. Sie haben Mütter und Väter eingeladen und einen Schilling Eintritt verlangt. Im Alter von 23 Jahren drehte er seinen ersten Film, nach und nach folgten immer mehr Aufträge. Mittlerweile wirkte er in mehr als einhundert Filmen mit, drehte auch schon in Amerika. In Österreich wurde er vor allem durch seine Rollen in den Serien „Soko Kitzbühel“, „Eurocops“ und „Das Glück dieser Erde“ bekannt. „Aber am liebsten spiele ich im Film die Bösen“, so der Schauspieler, der lieber auf der Theaterbühne als vor der Kamera steht:  „Weil da der Kontakt zum Publikum direkter ist.“

Zu Beginn seiner Karriere wirkte er in mehreren Fernsehproduktionen von Axel Corti mit. Ab 1988 war er neben Heiner Lauterbach einer der Hauptdarsteller der österreichischen Folgen der europäischen Fernsehserie Eurocops, daneben spielte er zahlreiche Rollen in deutschen und österreichischen Fernsehfilmen und Serien. Seit 1986 ist Jeschek, der in Berlin und Wien lebt,  freischaffend als Schauspieler und Regisseur tätig.

Waldhuber