Agrar- und Umweltclub hat seine Forderungen durchgesetzt:

Mit unwiderlegbaren Argumenten und Beharrlichkeit zum Ziel

Es ist den Rinder- und Schafhaltern zu danken, dass durch das Auftreiben ihrer Tiere  die Almen in dem Zustand erhalten bleiben, wie sie  für den Tourismus attraktiv sind.  Auch unzählige Pflanzen- und Tierarten profitieren  viel davon, die Tierhalter leider zu  wenig.

„Die Abschaffung der Mutterkuhprämie war die größte agrarpolitische Fehlentscheidung in Österreich.  Sie muss schnellstens wieder eingeführt werden, damit unsere Rinder-und Schafhalter weiter ihre Tiere auftreiben und konkurrenzfähig bleiben“, mit dieser Forderung haben sich  Landeskammerrat für Land- und Forstwirtschaft Ökonomierat Matthias Kranz, Obmann des Agrar-und Umweltclubs, und sein Stellvertreter, Ökonomierat Johann Quinz, welcher Rinder- und Bergbauer sowie Aufsichtsrat der Obersteirischen Molkerei ist, an die Presse gewandt.

Ihre Argumente sind nicht zu widerlegen. Kranz: „Wenn die Almflächen nicht beweidet und die Hutweiden nicht gepflegt werden, wachsen unsere Almen so zu, dass sie für den Tourismus uninteressant werden.“ Und Quinz ergänzt: „Hunderte Tier- und Pflanzenarten haben auf den Almen ihren Lebensraum und werden durch die Kulturlandschaftspflege der Bauern erhalten.“

Die Mutterkuhprämie wird in den meisten EU-Ländern noch immer ausbezahlt. Sollte sie in Österreich nicht umgehend wieder eingeführt werden, wäre das für viele Bauern nicht länger zu verkraften.  Mit den ihnen durch den Agrar-und Umweltclub zur Verfügung stehenden Mitteln setzen sich  Quinz und Kranz  vehement für die Wiedereinführung der Mutterkuhprämie in der, wie sie sagen „realistischen Höhe von 200 Euro pro Kuh und Jahr“. Sie haben prominente Mitstreiter, nämlich Agrarlandesrat Johann Seitinger und Kammerpräsident ÖKR Franz Titschenbacher. Von diesen war zu erfahren, dass mit der Wiedereinführung der überlebensnotwendigen Mutterkuhprämie bis 2021 zu rechnen ist.

Erfreuliches und weniger Erfreuliches

Quinz beklagt, dass vor allem kleinere Betriebe vorgeschriebene Auflagen finanziell nicht verkraften können. „Ein Laufstall beispielsweise ist für deren Tiere, die die Sommerfrische auf der Alm genießen und auch am Hof den Stall verlassen können, eine verzichtbare Einrichtung.“ Kranz und Quinz berufen sich auf die Bioqualität, die die Bauern aufwändig produzieren. Preislich wollen und können mit der billigen Massentierhaltung nicht mithalten, obwohl die Obersteirische Molkerei ihnen gute Preise zahlt. „Früher haben Konsumenten 50 bis 60 Prozent für Nahrungsmittel ausgegeben. Heute sind es 11 Prozent. Das ist weniger als für Kosmetik, für die 15 Prozent ausgegeben werden“, rechnet Quinz vor. Ihr Vorschlag ist es, den Preis an die Lohnerhöhungen oder an den Verbraucherpreisindex zu koppeln.

Erfreulich ist, dass die Nachzahlung  der Ausgleichsansprüche Höhe von drei Millionen Euro  für die Hutweiden erreicht wurde.  Den Murauern werden 800.000 Euro, den Mutalern 400.000 Euro zugestanden.Was aber über allem steht, drückt Kranz so aus: „Wir leben in einer herrlichen Landschaft, wir haben klares Wasser und gesunde Böden. Dass das so bleibt, ist vor allem  unseren Bauern zu danken, die damit sorgsam umgehen.“  Gertrude Oblak